Im Ergänzungsfach Pädagogik und Psychologie haben wir uns mit dem Thema Erziehung auseinandergesetzt. Dies ist ein Thema, das alle betrifft. Zudem können wir durch die Art der Erziehung, die jemand erfahren hat, sehr viel über diese Person ergründen und erfahren.
Erziehung ist eine wichtige Grundlage, damit das Zusammenleben in unserer Gesellschaft funktionieren kann und keine Probleme daraus entstehen. Im Folgenden werde ich kurz erläutern, was unter Erziehung zu verstehen ist und verschiedene Formen der Erziehung vorstellen. Zudem werde ich anhand eines konkreten Beispiels aus drei unterschiedlichen Generationen die Veränderungen der Erziehung aufzeigen.
Erziehung ist etwas ganz Individuelles und ist sowohl von der zu Erziehenden als auch vom Erziehenden beeinflussbar und von vielen Faktoren abhängig. Wie zum Beispiel persönliche Erfahrungen, Werte, gesellschaftliche Normen oder kulturelle Hintergründe.
Somit ist Erziehung bei jeder Person unterschiedlich, auch wenn die Personen auf ein gemeinsames oder gleiches Ziel hinarbeiten. Dieses Ziel nennt man auch Erziehungsziel. Wichtig bei der Erziehung ist, dass die Erziehenden vom gleichen Erziehungsziel sprechen und auch zusammen auf dieses hinarbeiten. Hintergrund sind meist die Normen und Werte, die in einem Land gelten. Ein Erziehungsziel könnte zum Beispiel die Höflichkeitsform sein. Dabei sollten beide Elternteile das Ziel verfolgen, dass das Kind höflich ist. Dieses Ziel wird am Ende der Erziehung dann möglicherweise erreicht. Falls das Erziehungsziel jedoch nicht erreicht wird, müssen die Erziehenden die Erziehung verändern, damit das Ziel auf anderem Wege erreicht werden kann.
Es gibt mehrere Erziehungsstile. Dabei sind die bekanntesten: autoritativ, autoritär und laissez-faire.
Beim autoritativen Stil wird das Kind sehr geschätzt und erhält eine hohe Lenkung. Die Erziehenden geben klare Regeln vor, sind aber liebevoll, dialogbereit und fördern dabei auch die Selbstständigkeit des Kindes. Dies ist besonders entwicklungsfördernd.
Beim autoritären Stil muss das Kind alle Regeln befolgen, auch wenn es diese nicht versteht. Dem Kind wird alles vorgeschrieben. Die Erziehenden arbeiten oft mit Bestrafungen. Infolge der strengen Vorgaben sind die Kinder oft unsicher und wenig selbstständig. Dies liegt unter anderem daran, da das Kind nicht wertgeschätzt wird und das Kind gleichzeitig eine hohe Lenkung bekommt. Daher wird der autoritäre Stil auch sehr kritisiert.
Beim laissez-faire Stil erhält das Kind eine hohe Wertschätzung, dafür aber fast keine Lenkung. Somit hat das Kind viel Freiheit, aber sehr wenig Orientierung und Regeln. Das Kind hat somit oft Schwierigkeiten mit dem Verstehen von Grenzen und dem Einhalten diser.
Jede Erziehung ist einzigartig und kann nicht in bestimmte Kategorien gesteckt werden. Es gibt ebenfalls keine richtige oder falsche Erziehung, dafür beispielsweise aber eine förderliche oder weniger förderliche.
Der Erziehungsstil hat sich in den letzten Jahrzehnten und mit den unterschiedlichen Generationen verändert. Die Erziehenden sammeln neue Erfahrungen, weil sich die Gesellschaft und Lebensbedingungen im Laufe der Zeit verändern. Auch der Gedanke ‚ich will meine Kinder unbedingt anders erziehen, nicht wie das meine Eltern bei mir gemacht haben‘, spielt eine grosse Rolle und führt automatisch zu Veränderungen in der Erziehung.
Ich habe meine Grossmutter und meine Mutter gefragt, wie die Kinder in ihrer Generation erzogen worden sind. Dabei handelt es sich um eine sehr allgemeine und stereotypische Betrachtung. Ausserdem werfe ich einen kurzen Blick auf den Erziehungsstil, der in meiner Generation angewendet wird. Zuletzt erläutere ich die wichtigsten Unterschiede sowie einige zentrale Gründe für die Veränderung der Erziehungsstile.
Meine Grossmutter wurde während des Zweiten Weltkrieges geboren und gehört zur Generation der sogenannten Kriegskinder. Die Erziehung in dieser Zeit war sehr autoritär. Dies ist so, da man gehorsame und anpassungsfähige Kinder wollte. Durch den autoritären Erziehungsstil waren die Kinder stark auf die Anweisung ihre Erzieher*innen fixiert. Die Kinder strebten nicht nach individueller Selbstverwirklichung, sondern danach, Erwartungen zu erfüllen. Den Kindern wurde ein einheitliches Weltbild vermittelt, welches zu starrem Denken führte. Da die Kinder durch den Krieg, die emotionale Kälte der Erziehenden und die körperlichen Bestrafungen sehr beeinflusst wurden, wollten sie ihre Kinder anders erziehen. Sie wollten als ‚Freunde‘ der Kinder gelten und die Kinder sich selbst entfalten lassen. So lehnten sie den autoritären Erziehungsstil ab und wählten den Laissez-faire Stil.
Meine Generation wurde dann aber wieder etwas anders erzogen. Im Grossen und Ganzen wurde der autoritative Erziehungsstil angewendet. Dies ist so, da sich in der Zeit zwischen 1995-2010 die Rollenbilder von Vater und Mutter oder Mann und Frau verändert haben. Zudem gibt es in der heutigen Zeit viele Möglichkeiten der Digitalisierung und die Gesellschaft hat sich mit dieser ebenfalls verändert. Insgesamt werden Kinder in meiner Generation ernster genommen und in die Entscheidungen miteinbezogen. Dies deutet auf einen autoritativen Erziehungsstil hin.
Es lässt sich abschliessend also sagen, dass sich die Erziehung mit den Jahren immer verändert hat und dies vermutlich auch in der Zukunft so sein wird. Die Gesellschaft verändert sich ebenfalls und somit auch die Erziehung. Es ist also ein Zusammenspiel zwischen mehreren Faktoren.
PPT EF PP von gol
Notizen aus dem EF PP Unterricht
Lernzettel von Stella Pfuhl für den Test Erziehung